Die Belagerung und Zerstörung Bonns 1689: Ein Lesebuch

Autor/innen

Norbert Flörken

Über dieses Buch

Wilhelm Egon von Fürstenberg, Bischof von Strassburg und Kardinal, hatte 1688 bei der Wahl zum Kölner Erzbischof beim Domkapitel nicht die erforderliche Stimmenmehrheit erhalten. Nichtsdestotrotz beanspruchte er den Titel und die Macht des Erzbischofs und des Kurfürsten - konnte er sich doch der politischen und militärischen Unterstützung des von ihm verehrten französischen Königs Ludwig XIV. sicher sein. Fürstenberg holte für die festen Plätze am Niederrhein (z.B. Kaiserswerth und Rheinberg) französisches „Kriegsvolk“, in seine Residenzstadt Bonn allein ca. 6.000 Soldaten. Der Papst hatte ihm seine Zustimmung zur Wahl verweigert; der Kaiser und Fürstenbergs Nachbarn wollten das Vordringen Frankreichs an den Rhein mit militärischen Mitteln verhindern. So fanden sich der Kaiser, der Kurfürst von Brandenburg (wegen Kleve, Mark und Ravensberg), der Bischof von Münster und die holländischen Generalstaaten in einer Koalition zusammen; Oberbefehlshaber der alliierten Truppen wurde Kurfürst Friedrich III. von Brandenburg. Die ersten Festungen wurden im Frühsommer 1689 von den Alliierten zügig erobert, aber in Bonn vermutete Friedrich - nicht zu Unrecht, wie sich zeigen sollte - eine starke Garnison und solide Festungsbauten; deshalb - unterstützt von einem Teil seiner Generäle - zögerte Friedrich zunächst mit einem Sturmangriff auf Bonn; stattdessen bombardierte er die Stadt vom rechten Rheinufer und dann aus dem Vorfeld neun Wochen lang, zerstörte sie dabei weitgehend. Die französischen Verteidiger unter dem Kommandanten d’Asfeld zogen sich zunächst in die unterirdischen Gänge der äußeren Festungsanlagen zurück; erst im Laufe der Zeit setzten ihnen der Mangel an Lebensmitteln, an Wasser und an Medikamenten zu. Die Moral der Truppe sank mit jedem Bombardement. Als dann Ende September 1689 das französisch besetzte Mainz an die Kaiserlichen fiel und diese Einheiten für die Belagerung Bonns frei wurden, liess Friedrich gegen die inzwischen schon lädierte Festung Bonn anrennen. Nach kurzem, aber verlustreichem Ansturm kapitulierte der bereits schwer verwundete Kommandant d’Asfeld. Bonn war zu 80% zerstört.

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Veröffentlicht

January 1, 2015

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Angaben zur Monografie

ISBN-13 (15)

978-3-931596-92-7

URN (22)

urn:nbn:de:hbz:38-62921