„The Chain of Chance“ im Kriminalroman: Virtuell-Performative Ermittlungsprozesse und ,Kommissar Zufall‘ in Friedrich Dürrenmatts „Das Versprechen“ und Stanisław Lems „Der Schnupfen“
Synopse
Der Beitrag thematisiert die literarische Darstellung virtueller Investigationen, welche eine performativ-schauspielerische Wiederholung von Tatgeschehnissen beinhalten. Er analysiert insbesondere die Rolle von Zufallsmotiven und -aspekten in solchen Darstellungen und deren metapoetische Bedeutung im Rahmen einer Gattungspoetik des Kriminalromans. Als Fallbeispiele dienen hierfür Friedrich Dürrenmatts „Requiem auf den Kriminalroman“ Das Versprechen und Stanisław Lems Roman Der Schnupfen. Im Vergleich der beiden Texte zeigt sich unter anderem, dass die Idee eines genauen re-enactment von Tathergängen auf der Grundlage virtueller Rekonstruktionen in beiden Romanplots nicht direkt zum gewünschten Ergebnis führt, dass aber in Lems Roman eine Integration des Faktors Zufall in virtuelle Ermittlungsprozesse und in die Poetik des Kriminalromans insgesamt sehr viel positiver gewertet wird, während der Einfluss des Zufalls bei Dürrenmatt ebenfalls als unhintergehbar, aber nicht als uneingeschränkt begrüßenswert perspektiviert wird.
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