Literatur als Ermittlung? Investigative Verfahren in Otmar Jenners „Sarajevo Safari“ (1998) und Norbert Gstreins „Das Handwerk des Tötens“ (2003)

Autor/innen

Tobias Lebens
Universität Tübingen

Synopse

Heutige Diskussionen um u.a. ‚Artistic Research‘ oder ‚Investigative Aesthetics‘ reaktivieren die alte Frage nach den Wissens- und Erkenntnisdimensionen von künstlerischer Praxis. Auch in parallel entstehenden literarischen Texten kommt es zu verstärkten Auseinandersetzungen mit Praktiken und Begriffen außerliterarischer Wissensfelder wie den Medien, dem Recht oder den Wissenschaften. Ebenso lassen sich erhöhte Ansprüche ausmachen, mit dem eigenen literarischen Schreiben eine Art Wissen zu erzeugen. Der Beitrag stellt dies beispielhaft an deutschsprachigen Texten zum Jugoslawien-Krieg in den 1990er Jahren dar und diskutiert die literarische Hinwendung zu Formen des Wissens und Ermittelns als ein den forschenden oder investigativen Künsten verwandtes Phänomen.

Autor/innen-Biografie

Tobias Lebens, Universität Tübingen

Tobias Lebens, Doktorand an der Universität Tübingen und dort von 2019-2023 Dozent am Deutschen Seminar und Wiss. Mitarbeiter von Prof. Sigrid Köhler. Promoviert zum Thema Literarische Verfahren der Ermittlung und poetisches Wissen in deutschsprachigen Texten zum Jugoslawien-Krieg. Forschungsfelder: Deutschsprachige Literatur und Krieg im 20./21. Jahrhundert, Literatur und Wissen, Investigative Ästhetiken, Literatur und Zeugenschaft.

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Veröffentlicht

Juni 4, 2024

Zitationsvorschlag

Lebens, T. (2024) “Literatur als Ermittlung? Investigative Verfahren in Otmar Jenners „Sarajevo Safari“ (1998) und Norbert Gstreins „Das Handwerk des Tötens“ (2003) ”, in Harst, J., Celik, N., and Jendges, R. (eds.) Virtuelle Investigationen: Revisionen des Indizienparadigmas in Literatur und Kunst. Cologne, Germany: USB MONOGRAPHS, pp. 129–152. doi:10.18716/omp.35.c82.