„Evidence Production“: Spurenlesen in Open Source Investigations

Autor/innen

Joachim Harst
Universität des Saarlandes
https://orcid.org/0000-0002-9459-3833

Synopse

Inwiefern schließen Open Source Investigations eine Revision des Indizienparadigmas ein? Der Aufsatz beantwortet diese Frage, indem er anhand von Fallbeispielen von Rechercheagenturen (bellingcat und Forensic Architecture) und investigativen Fotografen (Trevor Paglen und Edmund Clark) eine Verschiebung im Spurbegriff herausarbeitet: Im Rahmen digitaler Recherchen sind Spuren durch Datenverarbeitung hervorgebrachte mediale Artefakte, sie werden also nicht am Tatort vorgefunden, sondern rechnerisch produziert. In den Falldarstellungen und Methodenreflexionen der Akteur:innen können dabei verschiedene Modi der virtuellen Spur unterschieden werden.

Autor/innen-Biografie

Joachim Harst, Universität des Saarlandes

Joachim Harst übernimmt seit April 2024 die Vertretung des Lehrstuhls für Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft an der Universität des Saarlandes. Nach einem Studium von NdL, Philosophie und Geschichte in Tübingen und Aix-en-Provence (abgeschlossen 2006 mit der Magisterarbeit Textspalten. Fetischismus als literarische Strategie) arbeitete er an der Yale University bei Prof. Rüdiger Campe an dem Dissertationsprojekt Heilstheater mit Schwerpunkt auf dem problematischen Verhältnis von Theater und Theologie in Texten von Kleist und Gryphius (abgeschlossen 2010). Von 2010 bis 2018 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl von Prof. Christian Moser (Universität Bonn, Institut für Germanistik, Abteilung Komparatistik). Von Oktober 2018 bis März 2024 hatte er die Juniorprofessur Komparatistik an der Universität zu Köln inne. 2021 erschien seine Habilitationsschrift »Universalgeschichte des Ehebruchs.« Verbindlichkeit zwischen Recht, Religion und Literatur (Wallstein).

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Veröffentlicht

Juni 4, 2024

Zitationsvorschlag

Harst, J., Celik, N. and Jendges, R. (eds.) (2024) “„Evidence Production“: Spurenlesen in Open Source Investigations ”, in Virtuelle Investigationen: Revisionen des Indizienparadigmas in Literatur und Kunst. Cologne, Germany: USB MONOGRAPHS, pp. 177–210. doi:10.18716/omp.35.c84.